Lika Nüssli

Biografie

Lika Nüssli, *1973 in Flawil. Nach einer Ausbildung zur Textildesignerin in Herisau studierte sie Illustration an der Hochschule für Design und Kunst in Luzern. Seit 2003 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in St. Gallen. Für ihr zeichnerisches Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2016 mit dem Comicstipendium der Deutschschweizer Städte, 2020 mit dem Comic-Werkbeitrag von Pro Helvetia, sowie 2023 mit einem Schweizer Literaturpreis für «Starkes Ding».

Bücher von Lika Nüssli

Bibliographie

  • Lika Nüssli:
    «Starkes Ding»

  • ISBN 978-3-03731-227-8

    232 Seiten, s/w
    22.5 × 30 cm, Softcover

    1. + 2. Auflage: 2022

Beschreibung

«Inspiriert von der Senntums­­malerei erzählt Lika Nüssli von den jungen Jahren ihres Vaters Ernst als Verdingbub. In einem berührenden Bild- und Figurenkosmos verschmelzen unbeschwerte Kindheitsmomente mit dem harten ­Alltag und Überlebenskampf der Toggenburger Bauernfamilien und dem im Nachbarland tobenden Krieg. Kleine Pausen voller Glück bringen der Hauptfigur ihre ver­lorene Jugend und Freiheit zurück.» — Anette Gehrig, Direk­torin und Kuratorin, Cartoon­museum Basel

Auszeichnungen

  • Schweizer Literaturpreis 2023

  • Prix Delémont› BD: Bester Schweizer Comic 2022

  • Die schönsten Schweizer Bücher 2022

  • Prix Toute première fois, Festival de Colomiers, 2023

  • Sélection Officielle 51ème édition, Festival de la Bande Dessinée d’Angoulême, 2024

Presse

  • «Mit ‹Starkes Ding› wird bei den ‹Schönsten Schweizer Büchern› erstmals eine Graphic Novel ausgezeichnet. Die Publikation widmet sich einem dunklen Kapitel der jüngeren Schweizer Geschichte: Verdingkindern als Teil der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen. Wir sprechen mit der Autorin und Künstlerin Lika Nüssli und mit der Gestalterin und Herausgeberin Julia Marti darüber, welche Bedeutung es hat, die eigene Familiengeschichte aufzuschreiben und welches Potenzial dafür in der Graphic Novel steckt. Mit dem Publizisten Basil Rogger sprechen wir über die von ihm konzipierte Ausstellung ‹Verdingkinder reden› (2009–2017), die Wichtigkeit, den Betroffenen eine Stimme zu geben und wieso diese Episode auch für heutige Generationen relevant ist.» Nicht nur schön, ein Podcast von Laura Breitschmid und Jonas Wandeler

  • «So schleicht sich das Phantastische ins Kindlich-Alltägliche dieser einzigartigen Bildwelt; innere Bilder durchdringen die äusseren. Denn für die Gefühle des verdingten Kindes, das sich allein durchbeissen, ‹durechrampfe›, muss, gibt es keine Worte. Doch es gibt Träume, es gibt Linien und Schraffuren und Tiere und die Landschaft, die Ernsts Seelenzustand widerspiegeln. Sie breiten sich aus, sprengen die viereckigen Buchseiten beinahe.» Martina Läubli, NZZ Magazin

  • Comicbuchtipp bei 3sat Kulturzeit

  • «Ein ‹starkes Ding› ist auch das dicke, grosse Buch, schwer in den Händen und bald auf dem Herzen liegend. Mit Haut und Haar zieht es einen in die Geschichte dieses Jungen. ‹Wie hast du das ausgehalten?› wurde er fast 70 Jahre später von seiner Tochter gefragt. ‹Ich wollte allen zeigen, dass ich stark bin und es schaffen kann!› […]
    Das porträtierte Einzelschicksal steht für ein Stück Zeitgeschichte – ein Schandfleck in der nostalgisch verklärten Bergbauernwelt. Eindringlich und ausdrucksstark dargestellt. Grossartig!» Susi Oser, P.S.

  • «Mein Vater, der Verdingbub» SRF-Podcast

  • Podcast: Der Kulturstammtisch über Superheld*innen von Eric Facon — mit Lika Nüssli, Mia Obeländer (Autorin von «Anna») und Marie-France Lombardo

  • «In einfühlsam und gleichzeitig humorvoll komponierten Szenen nähert sich Lika Nüssli der Vergangenheit ihres Vaters und lenkt dabei den Blick auf eine bemerkenswerte Fähigkeit – durch Momente des Miteinanders und im Kontakt mit der Natur schwierige Lebenssituationen zu überstehen.» Eva-Christina Meier, TAZ

  • «Der roh wirkende Strich zeigt die Härten der Landarbeit und die Rastlosigkeit, mit der Ernst durch randvoll mit schwerster Arbeit gefüllte Tage getrieben wird. Zwischendurch eingestreute Landschaftsbilder sind hingegen mit feinem Federstrich gezeichnet und vermitteln eindrucksvoll die Schönheit wie auch die Gnadenlosigkeit der Natur, die den Jungen umgibt. Für andere Szenen setzt Nüssli auf einen fantastischen, teilweise surrealistischen Stil, der einige der besonders schmerzhaften Erlebnisse der Hauptfigur wie Szenen aus einem Albtraum erscheinen lässt.» Lars von Törne, Der Tagesspiegel

  • «Ihr Blick liegt auf der Stärke, der unzerstörbaren Würde, der Resilienz. Und auf der Realität bäuerlichen Selbstversorgerlebens noch vor siebzig, achtzig Jahren in der Schweiz. Inspiriert hat Lika Nüssli dabei ein Buch mit Senntumsmalerei, sie bleibt jedoch ihrem Comicstil treu. Das hebt die Geschichte aus ihrer Zeit heraus und leuchtet zugleich mit extrem reduziertem Strich in die Psyche des Buben.» Bettina Kugler, CH Media (Luzernere Zeitung, bz, Solothurner Zeitung, St.Galler Tagblatt, Aargauer Zeitung)

  • «‹Starkes Ding› ist anders, eindrücklich und eine Empfehlung wert.» Jette Jördis Wölk, comixene

  • «Ernst Nüsslis Geschichte ist auch ein Stück Schweizer Geschichte. Sie zeugt von einer Zeit, als man Kinder mit gesetzlicher Erlaubnis wie Dinge behandelte. Gleichzeitig ist es die Geschichte eines Jungen, der die Welt auf seine Weise erobert hat – denn er war ein Kind, bei dem «immer etwas laufen musste». In Lika Nüsslis Bildern ist das Furchtbare und Dunkle ebenso enthalten wie das Abenteuerliche und das Lustige, verschmolzen in der ganz eigenen Weltsicht eines Kindes.» Martina Läubli, NZZ am Sonntag (Bücher am Sonntag)

  • «Nüssli schafft es, dass man beim Lesen eine enge Beziehung zu diesem Jungen – ihrem Vater – und seinem Schicksal als Verdingkind aufbaut. Berührend und nachhallend.» Mathias Heller, NDR Kultur

  • «Heile Welt mit subversivem Touch» Frauke Rüth interviewt Lika Nüssli für ntv

  • «Die Schweizer Künstlerin hat ein Buch über die Kindheit ihres Vaters gezeichnet, der als junger Bub an einen Bauernhof ‹abgegeben› wurde, um dort zu schuften. Die Armut schien die Familie zu diesem Schritt zu zwingen. Nüssli gelingt es dabei, diese Zeit in Bilder zu fassen, die der Sprachlosigkeit dieser Generation entsprechen. Gleichzeitig erzählt sie mit reduziertem Strich sehr viel über die körperlichen Strapazen und emotionalen Herausforderungen, aber auch darüber, dass man seinem Schicksal nicht hilflos ausgeliefert sein muss. Ein tolles Buch jenseits von jeglicher Verklärung.» Hans Ebert, Strips & Stories

  • «Die enge Zusammenarbeit von Autorin und Gestaltungsteam zeigt sich exemplarisch an einer schwarz bedruckten Seite, die bereits von Aussen im Schnitt sichtbar ist, und die in der Geschichte den Moment markiert, als der Junge von seinen Eltern als Verdingbub abgegeben wird. Das Material wird äusserst sorgfältig behandelt, und Geschwindigkeit und Rhythmus sind hervorragend.» Aus der Laudatio für Die Schönsten Schweizer Bücher 2022

Heavy Familiengeschichten: