Biografie
* 1965 in NRW, schrieb Romane wie Quatemberkinder, Vrenelis Gärtli und Die heilige Henni der Hinterhöfe. Unter dem Pseudonym Gian Maria Calonder verfasst er Krimis. Er lebt mit Frau und vier Kindern in Santa Maria, Val Müstair, und führt dort die Künstlerpension Chasa Parli.
Bücher von Tim Krohn
Bibliographie
Chrigel Farner, Tim Krohn:
«Pippin der Nichtsnutz»ISBN 978-3-03731-241-4
96 Seiten, farbig
22.5 × 29 cm, Leinenband mit Goldprägung1. Auflage: Oktober 2022
Beschreibung
Pippin ist der jüngste Sohn des Gärtners des Fürsten von Sursilvanien und ein «Pacific» — ein friedfertiger Nichtsnutz, der lieber im Gras liegt und mit den Spatzen spielt, als zu arbeiten.
Pippins Vater gelingt es eines Tages für den Fürsten einen Baum mit goldenen Äpfeln zu züchten, worauf dieser verkündet einen der Söhne des Gärtners zu seinem Nachfolger zu ernennen. Eines Morgens fehlt einer der goldenen Äpfel. Da seine Brüder beim Stellen des Diebes versagen, wird Pippin damit beauftragt, der sich widerwillig seinem Schicksal fügt und unter den besagten Baum setzt. In der Nacht taucht der Dieb auf: ein goldener Reiher, der beim Apfelpflücken eine Feder verliert. Darauf möchte der Fürst den güldenen Vogel haben und das Spiel beginnt von Neuem …
Der Lauf der Geschichte treibt Pippin durch surreale Abenteuer und alle Bündner Fürstentümer: Sursilvanien, Surmiranien, Puterien und Valladien. Schliesslich kehrt er dank der Freundschaft zu einer riesigen Dohle und sehr viel Glück samt goldenem Vogel, Äpfeln, Pferd und Jungfrau zurück. Pippin wird wider Willen Fürst, aber zum Regieren hat er erst recht keine Lust, also …
«Pippin ist kein Dummling aus den Märchen, sondern ein Antiheld, der wider Willen Karriere machen soll — trotz Eigensinn. Entscheidend aber für unser Bild von Pippin ist der Eigensinn von Chrigel Farner. Statt den Entwicklungsverweigerer von Tim Krohn als Schlaffi zu zeichnen, gibt der Illustrator eins drauf beziehungsweise ein Dutzend. Und statt nur mit Anspielungen auf rätoromanische Landschaften zu imponieren, zitiert er schamlos romantische Kunst: Pippin erinnert an den ‹Hirtenknaben› von Franz von Lenbach, und in den Bergtälern hausen Fettwanste und Feen à la mode de Gustave Doré. Weil sich heutige Fantasy ebenfalls im 19. Jahrhundert bedient, mögen Leser*innen bei Farners Motiven eher an ‹Game of Thrones› denken. Was er wiederum mit einer Landkarte auffängt, wie sie zu jedem Fantasyschmöker gehört. Doch zeigt er kein imaginäres Mittelalter, sondern parodiert ganz im Sinne von Krohns Text die Bündner Sprachlandschaften.» — Hans ten Doornkaat, Lektor und Publizist, Weinfelden
Presse
«‹Pippin der Nichtnutz› ist eher ‹The Big Lebowsky› als alles von den Gebrüdern Grimm oder Hans Christian Andersen. Über welche Erzählung kann man das schon sagen?! Dieser Comic befriedigt die geweckte Sehnsucht nach nostalgischen Märchen, aber auch solche Leser*innen, die dieses Genre gerne auf den Kopf und in Frage gestellt sehen möchten.
‹Pippin der Nichtnutz› ist nicht bloß Persiflage, sondern sabotierte Persiflage. Um mich verständlicher auszudrücken, muss ich einen Vergleich bemühen: So wie Helge Schneider seine Songs, Filme und Lesungen dekonstruiert (nämlich mit Bruch der Strukturen, nicht nur durch komische Einfälle), so sprengt dieses Werk unsere Erwartungen.
Ich find’s sensationell.» Tillmann Courth«Krohns spatzenflüsternder Protagonist [erwehrt sich] tapfer dem traditionellen Heldenklischee und auch in die Schelmenschublade kann er nicht einfach so gepackt werden. Chrigel Farners wilde und trotzdem gediegene Zeichnungen reißen dagegen gleich mehrere Schubfächer auf, um sich daraus zu bedienen: Die Kunst der Romantik, Märchenbuch-Illustrationen vergangener Epochen und Fantasy-Artwork des späten 20.Jahrhunderts.» Christian Endres, Tagesspiegel
«Neben Plätzchenbacken und Weihnachtssingen ist der Advent auch eine Zeit für Märchen: ‹Pippin der Nichtsnutz› heißt ein zeitgenössisches Kunstmärchen von Tim Krohn, das er als Szenario für einen Comic geschrieben hat. Das ist so märchenhaft schön gezeichnet und zugleich so heutig, dass es das ‹Comic des Monats› bei rbbKultur geworden ist. *****» Andrea Heinze, rbbKultur
«Den beiden Schweizern Chrigel Farner und Tim Krohn ist eine in der schweizerischen Bergwelt verankerte Abenteuergeschichte gelungen, die an die eigene Kindheit erinnert, als man noch die Kraft hatte, in Büchern und Geschichten zu versinken.» Mathias Heller, NDR Kultur
«‹Pippin der Nichtnutz› ist eine wirklich bezaubernde, unterhaltsame und insgesamt höchst gelungene Fantasy-Mär. Und ein Ausnahme-Comic, der die Allermeisten hellauf begeistern dürfte.» Benedict Thill, Pressplay
«Papier, Goldprägung und Leineneinband wirken sehr edel, werden es aber gegen übliche bunte Kindercomiccover schwer haben.» Irmingard Grimmer, ekz.bibliotheksservice