ZUZU: «Cheese»

Zwischen existenziellen Fragen und praktischen Entscheidungen rennen drei Freund*innen einem Käse nach und wollen das Leben spüren.

«Bereits im Titel ist das Essen präsent, es schwappt über, wie auch die Emotionen der Figuren. ZUZU hängt rum — auf den Strassen, in Clubs, in Pizzerien und auf den Plätzen einer italienischen Vorstadt. Immer dabei sind ihre beiden Freunde — Dario, der vorzeitig Kahlköpfige, und Riccardo, mit seinem übergrossen Körper, seinem winzigen Kopf und dem verwirrten kindlichen Blick. Sie füllen ihre Langeweile mit Bier, Zigaretten und knappen Dialogen über existenzielle Fragen und praktische Entscheidungen: Nehmen wir am Käserennen teil? Wen könnte ich lieben?
In Cheese gibt es nichts Gewöhnliches — jede Szene, jedes Mahl beinhaltet eine mögliche Epiphanie, nur durch die Dialoge zu entschlüsseln. Bestimmte Wörter sind ausradiert, aber immer noch lesbar, wie widersprüchliche Gedanken, die uns durch den Kopf gehen. ‹Selbst Geheimnisse haben Gewicht›, schreibt ZUZU. Und manchmal sind Geständnisse so leicht wie die Seifenblasen in der Küche, die ZUZU mit einem Fingerschnippen zerplatzen lässt. Mit der Zeit kann man nicht anders, als dieses Trio zu lieben, sich um sie zu sorgen. Mit ihren Zweifeln, ihrem Schweigen und ihren impulsiven Ausbrüchen werden ZUZUs Figuren zutiefst und unwiederbringlich menschlich. Und wie ihr Double auf Papier öffnet uns die Zeichnerin die Augen, sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinn.» Fabio Viscogliosi

• «Verschönerung durch Verstörung» Andreas Platthaus in seinem FAZ-Blog

• «Seit der Veröffentlichung von ‹Cheese› gilt Giulia Spagnulo alias Zuzu als neuer Star der italienischen Comicszene. Das Graphic-Novel-Debüt lässt niemanden kalt: Roh, intensiv, schmerzvoll und trotzdem überaus komisch ist diese autobiografisch inspirierte Erzählung über drei beste Freund*innen, die der Adoleszenz entwachsen und sich an der Schwelle zum Erwachsenwerden der Frage stellen: Wer, verdammt, will ich sein? Wäre nicht der beinharte Zusammenhalt untereinander — Zuzu, Dario und Ricardo wären schlecht dran in dieser ungewissen Zeit des Übergangs, zu der sich die unendliche Langweile in der italienischen Provinz gesellt, die mit Bier, Pizza und Musik angegangen wird. Sehnsucht und Hunger treiben vor allem Zuzu um. So wie die Bulimie ihr Leben in ein Innen und Außen zerschneidet, ist auch der Comic in eine innere und äußere Erzählung aufgetrennt, Teile, die erst gar nicht zueinanderfinden können. Zuzus quälender Erfahrung der Fragmentierung hält nur eines stand: echte Freund*innenschaft im Großformat. Und die wird u. a. bei einem halsbrecherischen Käsewettrennen unter Beweis gestellt. Es ist wohl nicht nur ein Laib Fett, dem Zuzu, Dario und Ricardo da hinterherjagen — bloß nicht stehen bleiben! Dann klappt es auch mit dem hoffnungsfrohen Kameralächeln: Say cheese!» Vina Yun, Missy Magazine

• «Vieles wird in diesem episodenhaften Werk bloss gestreift, oder es entfaltet sich in Zuzus sorgfältigen, unglaublich ausdrucksstarken Zeichnungen: […] auch diese drei FreundInnen, wie sie einander zugewandt sind und sich, obwohl sie den ganzen Tag nur Schwachsinn reden, lieben mit jedem Satz. […] Eine kleine Welt tut sich auf in diesem Buch, man möchte sich zu diesen drei AussenseiterInnen in die RaucherInnenküche setzen.» Alice Galizia, WOZ